Autor/-in Dagmar Lott-Reschke

Die Kunstsammlung Hermann F. Reemtsma
Eine Dokumentation
272 Seiten
1.000 Abbildungen, davon 70 in Farbe
Klappenbroschur
Format 19 x 26 cm
ISBN 10: 3-86218-121-9
ISBN 13: 978-3-86218-121-6
25.00 €
Mai 2019
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Hermann F. Reemtsma (1892 – 1961) war Zigarettenfabrikant und Unternehmer. Seit etwa 1925 setzte er sich mit Kunst und Künstlern auseinander und begann, Druckgrafiken, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen zu sammeln. Die in über 30 Jahren zusammengetragene Sammlung folgte einerseits dem Zeitgeschmack, zeigte andererseits eine klare persönliche Handschrift. Sie umfasste Werke Alter Meister und der Deutschen Romantik, aber auch Arbeiten der modernen Bildhauerei.

Reemtsma schätzte insbesondere die Kunst von Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Emil Nolde und Paula Modersohn-Becker. Er besaß große Werkkonvolute von Hans von Marées und Adolph Menzel. Mit einigen Künstlern und Künstlerinnen stand er in persönlichem Kontakt. Wichtigster Bezugspunkt wurde 1935 Ernst Barlach, den er förderte und dem er 1960 ein Museum im Hamburger Jenischpark widmete. Das Buch dokumentiert die Erwerbungsgeschichte und den Verbleib der ehemals über 1.000 Werke umfassenden Privatsammlung, die im Spannungsfeld nationalsozialistischer Kunstpolitik ihren Anfang nahm. Die Werke befinden sich heute in öffentlichen und privaten Sammlungen.

Die Autorin Dagmar Lott-Reschke M.A. ist Kunsthistorikerin und freie Kuratorin in Hamburg, Forschungsschwerpunkt: Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Hamburger Privatsammlungen. Seit 2014 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ernst Barlach Hauses – Stiftung Hermann F. Reemtsma in Hamburg

»Ein neues Buch folgt den Spuren des Zigaretten-Unternehmers, dem Hamburg unter anderem das Ernst Barlach Haus verdankt. … Lott-Reschke zeichnet den Werdegang Reemtsmas als Kunstsammler nach … In ihrem Buch zeigt sie einmal nicht den mutmaßlich knallharten, erfolgreichen Unternehmer Reemtsma, sondern den sensiblen, zurückhaltenden Mäzen, der sich – obwohl in Fachkreisen sehr namhaft – 1958 in einem Schreiben so vorstellte: ›Zu meiner Legitimation darf ich anfügen, dass ich Kunstfreund bin, auch Sammler.‹ … Wie das neue Buch zeigt, ist der Verbleib etlicher Stücke [aus Reemtsmas Kunstsammlung] unbekannt, viele andere befinden sich im nicht immer näher zu definierenden Privatbesitz. Es ist das besondere Verdienst der Autorin, dass diese bedeutende Sammlung – als Ergebnis unermüdlicher Recherche – in ihrem Buch nun noch einmal komplett gezeigt werden kann. … Die Bücher zum Thema Reemtsma werden hier um ein wichtiges Kapitel ergänzt.«
M. Schmoock, Hamburger Abendblatt

»Die Person des Zigarettenfabrikanten Hermann F. Reemtsma (1892–1961) und sein mäzenatisches Engagement sind in Hamburg sicher nicht nur den Besuchern des Ernst Barlach Hauses – Stiftung Hermann F. Reemtsam ein Begriff. Dagmar Lott-Reschke, auf dem Gebiet der Hamburger Privatsammlungen ausgewiesene Expertin und Mitarbeiterin im Team des Barlach Hauses, hat nun eine große Lücke ausgefüllt. … es ist das besondere Verdienst der Autorin, die bedeutende Sammlung Reemtsmas wissenschaftlich und quellenkritisch fundiert komplett zu zeigen und ihre Genese mit all ihren Verstrickungen nachvollziehbar machen zu können. Es wird sicher aus der Beschäftigung mit privaten Kunstsammlungen des 20. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken sein. … Dem nicht leichten Unterfangen, nahm die Sammlung doch im Spannungsfeld nationalsozialistischer Kunstpolitik ihren Anfang – genauer mit dem Jahr 1927, dem ersten Nachweis für einen Kunstkauf Reemtsmas und zugleich dessen Eintrittsjahr in den Hamburger Kunstverein, in dem er bis 1933 im Vorstand wirkte –, begegnet Lott-Reschke souverän und mit viel Quellenkenntnis. … Lott-Reschke gelingt es, die Entwicklung einer Sammlerpersönlichkeit nachzuzeichnen – von den ersten vereinzelten Erwerbungen […] bis zum professionellen Kunstsammler mit Marktkenntnis, der schließlich selbst das Ausstellungswesen mit bestimmen sollte. … Einen unschätzbaren Wert stellt der 178 Seiten umfassende alphabetische Bestandskatalog dar, der größtenteils bebildert ist und den aktuellen Stand der Provenienzen vermittelt.«
Christina Posselt-Kuhli, ZHG
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