Über den Verlag Der Dölling und Galitz Verlag wurde von den Literaturwissenschaftlern Peter Dölling und Robert Galitz 1986 in der Ehrenbergstraße in Hamburg-Altona gegründet. Seit 1.1.2024 gehört er zur Junius GmbH mit Sitz in Hamburg. Die Bereiche Architektur, Fotografie, Natur, Kunst- und Kulturgeschichte, Judaica und Geschichte bilden die Programmschwerpunkte. In Zusammenarbeit mit namhaften wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen werden sowohl Einzeltitel als auch Schriftenreihen publiziert. Geschäftsführer ist Steffen Herrmann. Sabine Niemann leitet den Verlag. »Unsere Auffassung von verlegerischer Arbeit hat sich seit Gründung nicht geändert: Wir wollen Projekte von dauerhaftem Wert, die ihren Inhalten angemessen sind, in enger Zusammenarbeit mit den Autor:innen und Herausgeber:innen entwickeln und realisieren, veröffentlichen Titel, die nicht nach dem ›Schnelldreher-Markt‹ schielen. Dass ›Bücher Leidenschaft brauchen‹ – so das ›Börsenblatt‹ in einem frühen Verlagsportrait – war von Anfang an unsere Überzeugung. Darüber hinaus braucht es Inspiration, respektvollen Umgang und eine Menge Geduld.« ---- Regionaler Anker von Michael Roesler-Graichen im »Börsenblatt« über den Verlag zum 30-jährigen Jubiläum 2016 in: Börsenblatt, Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel, 47/2016 In 30 Jahren Unabhängigkeit hat sich der Verlag Dölling und Galitz seinen Pioniergeist bewahrt: Multimediale Apps für Museen und aufwendige Bildbände – im Programm ist für beides Platz. Das Büro von Dölling und Galitz im zweiten Stock eines Hinterhauses in Hamburg-Ottensen liegt zentral: Ringsumher brummt die Kulturszene, gibt es kleine Off-Theater und Kultur-Initiativen, die Zeisehallen mit ihren angesagten Kinos. Es wimmelt von Kneipen und Bistros, die bunt bevölkert sind. 1986 wurde der Verlag von Peter Dölling und Robert Galitz gegründet. 2001 schied Dölling aus. Das Programm wurde seither in den Bereichen Architektur, Kunst, Stadtgeschichte und Natur ausgebaut – bei gleichzeitiger Konzentration aufs Regionale. Die Rechte des 2003 mit Kurt Kreiler gegründeten Mocean OTonVerlags für anspruchsvolle Hörbuch-Editionen wurden kürzlich an Random House verkauft. Den Hamburger Standort von Dölling und Galitz leitet Sabine Niemann, die 1988 als Volontärin begann. Robert Galitz führt den Verlagssitz München, an dem vor allem die von Museen gefragten Media Guides entstehen, Apps mit multimedialen Inhalten, die sich Museumsbesucher auch in App Stores herunterladen können. Der gebürtige Münchner ist nicht nur leidenschaftlicher Printverleger, sondern auch digitaler Verleger der ersten Stunde. Bevor er den Verlag gründete, war er Lektor in einem Computerbuchverlag und programmierte Anwendungen. Später gehörte er zu den Pionieren des elektronischen Publizierens und entwickelte etwa enhanced E-Books für Rowohlts Reihe Digitalbuch plus. Das Fundament des Verlags ist aber das Buchprogramm, um das sich Sabine Niemann in erster Linie kümmert. »80 Prozent unserer Bücher entstehen in Hamburg, vor allem auch deshalb, weil wir hier gewachsene Verbindungen haben: ein ganzes Netzwerk von Leuten, die sich mit der Geschichte der Stadt, mit dem Kulturleben und mit Archiven bestens auskennen.« Für die anspruchsvollen Publikationen ist es vorteilhaft, wenn sie in direktem, persönlichem Kontakt zu den Autoren und Fotografen entstehen. Das Programm besteht aus sorgfältig lektorierten, hochwertig und formbewusst gestalteten Büchern und Bildbänden, die von einem eingespielten Team vor allem in Hamburg produziert werden. Die monumentale, mit ungewöhnlichen Mitteln gestaltete Biografie des Architekten Peter Behrens wurde als eines der schönsten deutschen Bücher 2016 ausgezeichnet. »Wir merken, dass die Leser und Buchhändler das Bibliophile – das Erlebnis Buch – sehr schätzen«, sagt Robert Galitz. »Und das umso mehr, als sie die Welt sonst in immer stärkerem Maße über digitale Medien wahrnehmen.« Was die Herstellung von Büchern angeht, habe sich in den vergangenen 30 Jahren viel getan – etwa bei der Qualität der Reproduktionen oder der Bindetechnik, wie man auch am Behrens-Band sieht. Das Buch lässt sich auf jeder seiner 1.152 Seiten aufschlagen, ohne dass es sofort zuklappt. Möglich macht das eine Nut, die in den Buchrücken eingearbeitet wurde und dafür sorgt, dass sich der Rücken beim Öffnen teilt. Dass der Verlag regional verankert ist, bedeutet nicht, dass er ein Regionalverlag ist. Vielmehr macht er ein Programm, das die Stadtregionen Hamburg und München so repräsentiert, dass dadurch auch ein überregionales Interesse geweckt wird. Dazu gehören etwa Themen wie Stadtentwicklung, Stadtgeschichte oder auch der Naturbereich. Aktuelle Beispiele sind »Geheimprojekt Hafencity« mit den Hintergründen zur Erfindung eines Milliardenprojekts oder der »Botanische Wanderführer für Hamburg und Umgebung«, dessen durchdachtes Konzept ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Verlag und Herausgeber ist. Ein weiterer gepflegter Programmschwerpunkt seit Verlagsgründung sind Judaica. Zuletzt war der A-bis-Z-Stadtführer »Im jüdischen Hamburg« ein großer Erfolg. Die regionale Anbindung unterstreicht der Verlag auch bei Buchpräsentationen als Events: der Bildband »Hamburg aus der Luft« in der Chefetage des ehemaligen »Spiegel«-Hochhauses, »Der Architekt als Bauherr« im Privathaus Meinhard von Gerkans an der Elbe, »Das Hamburger Kontorhaus« im Speicherstadtmuseum … Beide Produktlinien des Verlags, die Media Guides und die hochwertigen Bildbände und Kataloge, wären für den Museumsbetrieb im Grunde eine ideale Kombination. »Doch die Kunden sind noch nicht so weit. Das digitale Medium wird immer als nachträgliche Ergänzung zum Katalog gedacht, aber es ist nicht von Anfang an Teil des Konzepts«, sagt Sabine Niemann. »Dabei würde man produktionsseitig sehr viel gewinnen, wenn man von vornherein alle Text- und Bildrechte für die gedruckte wie die multimediale Version abklären könnte«, ergänzt Robert Galitz. So arbeitet der Verlag gleichzeitig an digitalen Innovationen und bibliophilem Print. Präzise wissenschaftliche Ausarbeitung und besondere Gestaltung zu populären Produkten zu vereinen – diesem Ziel hat man sich vor 30 Jahren verschrieben. Unsere Kooperationspartner (Auswahl): Altonaer Museum / Stiftung Historische Museen Hamburg Altonaer Spar- und Bauverein Alzheimer Gesellschaft Berlin AdK Hamburg Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks Hamburg Architekten- und Ingenieurverein Hamburg AIV Bayerische Architektenkammer Botanischer Verein zu Hamburg Bund Deutscher Architekten BDA Bayern Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA der Freien und Hansestadt Hamburg BUND Landesverband Hamburg DAK Deutsche Angestellten-Krankenkasse Denkmalschutzamt Hamburg Denkmalverein Hamburg Deutsches Schauspielhaus in Hamburg Diakonisches Werk Hamburg Die ZEIT Ernst Barlach Haus Ernst Deutsch Theater, Hamburg Focke Museum I Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Förderverein Mahnmal St. Nikolai e.V. Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg FZH Fritz-Schumacher-Gesellschaft Fritz-Schumacher-Institut GIG City Nord GmbH gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner Grundeigentümer-Interessengemeinschaft City Nord Gustav-Oelsner-Gesellschaft für Architektur und Städtebau Hamburger Kunsthalle Hamburgische Architektenkammer Hamburgische Bürgerschaft Hamburgische Ingenieurkammer - Bau Hamburgische Kulturstiftung Hamburgisches Architekturarchiv Haus der Kunst, München Hermann Reemtsma Stiftung Historischer Verein von Oberbayern Hochschule für bildende Künste Hamburg Hochschule für Fernsehen und Film München Institut für die Geschichte der deutschen Juden Joseph Carlebach Institute, Israel Junius Verlag Karl-Schneider-Archiv, Hamburg Kassenärztliche Vereinigung Hamburg Kinderhilfe Bethlehem, Luzern Konfuzius-Institut Düsseldorf Königlich privil. Hauptschützengesellschaft München v. 1406 Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg Kulturstiftung DessauWörlitz Kunstverein in Hamburg KZ-Gedenkstätte Neuengamme Landeshauptstadt München, Kulturreferat Landesmusikrat Hamburg Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg Mok wat e.V. Dulsberg Museum der Arbeit Hamburg / Stiftung Historische Museen Hamburg Museum des Mobiliendepots, Wien Museum für Hamburgische Geschichte / Stiftung Historische Museen Hamburg Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Museum für Völkerkunde Hamburg Museumsdienst Hamburg Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg Norddeutscher Rundfunk NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln SAGA Unternehmensgruppe Schleswig-Holsteinisches Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst Speicherstadtmuseum Hamburg Staatsoper Hamburg Stadtarchiv München St. Pauli Museum Stiftung Denkmalpflege Hamburg Stiftung Lager Sandbostel Stiftung Geschichtswerkstätten Hamburg Stiftung Historische Museen Hamburg Technische Universität Dresden Thalia Theater Transmediale Gesellschaft daedelus in der Akademie der bildenden Künste, Wien Triennale der Photographie Hamburg GmbH (TPH) Universität Hamburg Verband der Lackindustrie e.V. Villa Aurora e.V. Berlin / Los Angeles Warburg-Haus Hamburg Writers’ Room Hamburg ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius ZONTA Club Hamburg Zukunftsrat Hamburg Zweitausendeins u. a. m. Aus dem Verlagstagebuch zum 15-jährigen Jubiläum »Als Führerscheinbesitzer dürften wir jetzt schon Laster fahren …« Robert Galitz Und was macht ein Verlag in den Flegeljahren? Oh, Grauen: Akne, Zahnspange, Zungenpiercing und Probleme im Libidobereich. Müssen jetzt alle MitarbeiterInnen Top of the Pops glotzen oder wahlweise bauchnabelfrei oder mit Wollmütze und Hiphophose unausgeschlafen und ungewaschen zur Arbeit erscheinen? Würde ein Pubertierender einen Dendrologischen Atlas verlegen oder seine Lebenserinnerungen schreiben? Wohl kaum. Eher wahrscheinlich sind dann doch die ersten poetischen Gehversuche in Richtung »Liebes Tagebuch!«, das dann meistens nach drei Seiten schweigt. Um so überraschter und erfreuter waren wir, als sich beim Aufräumen des Verlagskellers ganz unten in einer Remikiste ein Tagebuch fand ... Hamburg 2. November 1986 Liebes Tagebuch! Gestern bin ich gegründet worden. Aber wenn ich mir die Gründer so anschaue, befürchte ich nicht, sehr alt zu werden. Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht – und zu dir liebes Tagebuch, will ich immer ehrlich sein – dass die beiden »Dottores« wissen, was sie tun. Der eine ist ein zartbesaiteter Träumer filigraner Statur und der andere ein eher stämmiger cholerischer Weltverbesserer, und beide sind sie Krebse, die immer nur seitwärts ins Ziel kommen. In der Wirtschaftsbehörde, bei der meine Väter so eine Art Erziehungsgeld für mich beantragt haben, läuft eine Wette um eine Kiste Whisky, dass ich nicht mal ein Jahr alt werde. Liebes Tagebuch, nur du sollst von meinen Tränen wissen. Was für ein Startup ins Leben! Immerhin habe ich mit meinem ersten Buch einen Blitzstart hingelegt, und die beiden Angeber sind stolz wie Oskar. »Schwarz-ärgern? Ein Weissbuch zur Kulturpolitik in Hamburg« heißt es und war häufiger in der Presse als in den Buchhandlungen zu sehen, weil die beiden Ausgeschlafenen nicht einmal wissen, was Auslieferungen oder Zwischenbuchhändler sind, so dass sich die Buchhändler die Bücher direkt im Verlag abholen müssen. Aber unsere Schlaumeier meinen: »Wer schnell verkauft, braucht gar kein Lager.« Mit dem ersten Buch ist auch eine weitere Person in mein Leben getreten. Er heißt Wilfried Gandras ist nur scheinbar schüchtern, schmalhüftig, sensibel, kreativ, launisch. »Ein Genie«, raunen die beiden Ästheten. Er soll mich und meine Bücher hübsch machen. Aber was macht er? Mein erster Umschlag sieht aus wie der Zusammenstoß zwischen einem weißen Blatt Papier, einem schmutzigen Küchenfußboden, einem fettigen Haarschopf und einer vollen Kaffeetasse. Das finden die beiden superoriginell, und die Buchhändler schicken ihre mühsam ergatterten Exemplare als vermeintlich beschädigt zurück! [Aus den Jahren 1987–1989] Liebes Tagebuch! Ein Jahr ist um, und ich lebe noch. Frag mich nicht wie, aber die beiden Finanzgenies haben sich anscheinend entschlossen, ausgerechnet von mir zu leben. Das Erziehungsgeld ist alle, das Babyjahr um, und eine Bibliothek des 18. Jahrhunderts soll jetzt der Stein der Weisen sein. Die Konkurrenz zittert. Die Lebenserinnerungen der Hamburger Kaufmannstochter Margarethe Milow, Aufsätze über den Göttinger Philosophen Johann Christoph Lichtenberg und zwei Bände über die französische Revolution und Deutschland, »Sie, und nicht wir«, ergeben zwar noch keine Bibliothek, aber Vollmundigkeit haben mir meine Herren und Meister schon in die Wiege gelegt. Die »Milow«, wie es im Verlagsjargon schnell heißt, ist ein hartes Stück Arbeit. Irgendwie müssen die beiden Dioskuren die Uni vermissen. Dem schönen Text, einer echten Trouvaille, wird nicht allein getraut, man entwickelt dazu ein ganzes Lexikon über das Frauenleben im 18. Jahrhundert. Liebes Tagebuch, mir schwant Übles, aber das Buch zum Buch wird nicht ohne Folgen bleiben. Warum, um Himmels Willen, können die beiden Umstandskrämer nicht einfach Texte verlegen und Bücher machen wie die Kollegen auch? Ein Verlag kann sich seine Verleger so wenig aussuchen wie ein Kind seine Eltern. Liebes Tagebuch! Heureka, unsere beiden Greenhorns haben das Wort »Vertrieb« entdeckt, und sie wollen dieser Neuheit Taten folgen lassen. Die erste Vorschau, auf der ich meinen Namen lesen musste, hatte mich noch zu Tränen gerührt. Novitäten und Backlist waren eins, genauso wie Verleger und Vertreter. Gespannt lausche ich nun den Schilderungen der beiden Helden von ihren jüngsten Herkulestaten im Buchhändlerland: Eine Partieergänzung in Osnabrück, eine Nacht mit schottischen Fußballfans in der Jugendherberge in Dortmund, die Wohngemeinschaft der 17jährigen Einkäuferin für Philosophie in Karlsruhe und der Termin in der Frauenbuchhandlung in Frankfurt. So entstehen Legenden, so wachsen Verleger an sich selbst. [Aus den Jahren 1990–1993] Liebes Tagebuch! Hurra, endlich ein Manuskript einer lebenden Autorin! Nicht mehr die allerjüngste, aber schnell eine der allerliebsten und dazu ein großer Name: Ingrid Warburg Spinelli. Lebenserinnerungen, geschrieben auf deutsch, italienisch, englisch, schwedisch und verteilt auf mehrere Koffer voller Bilder, Dokumente und Erinnerungen aus über 80 Jahren Leben. Und was denken sich meine beiden Traumtänzer aus? Nein, kein ganz normales Personenregister soll es sein. Liebes Tagebuch, du ahnst es schon: ein »Kleines Lexikon des Antifaschismus und Widerstands in Europa und Amerika« entsteht. Ich frage dich, was ist der Unterschied zwischen einem Forschungsinstitut und einem Verlag? Das Forschungsinstitut hat die Mittel, der Verlag kümmert sich um die Titel. Aber der Sprung in die Feuilletons der großen Tages- und Wochenzeitungen ist Ingrid Warburgs Buch dann doch gelungen. Ein Buch, das viel und viele bewegt hat und den Beginn einer großen und langen Freundschaft markiert. Liebes Tagebuch, das bleibt unter uns, aber manchmal bin ich stolz auf mich und die beiden Quatschköpfe, auch wenn sie ständig über ihre Verhältnisse leben. Liebes Tagebuch, wir haben Zuwachs bekommen. Sie heißt Sabine Niemann, kann Englisch und hat den Amerikateil des »Kleinen Lexikons« geschrieben und bearbeitet und ist eine offensive Vertreterin des Realitätsprinzips. Dem Motto der Beiden »Nur Deppen schaffen Ordnung. Ein Genie überblickt das Chaos« kann sie ganz und gar nicht zustimmen, und so verwandelt sich ihr Arbeitsplatz nach und nach in eine Festung. Das alles ändert aber nichts daran, daß ich dir, liebes Tagebuch, ein weiteres Projekt aus der Abteilung Größenwahn beichten muß. Es ist 600 Seiten dick, wiegt 852 Gramm und hat das Format eines Backsteins. Der »Hamburger Ziegel« soll jedes Jahr erscheinen und die Hamburger Literaturszene dokumentieren. Dazu müssten sich die Poeten siebenmal so schnell wie der Rest der Bevölkerung vermehren oder man führt Greencards für Dichter ein. Jährlich werden dem Klops jetzt ein bis zwei Mitarbeiter lebend zum Fraß vorgeworfen. [Aus den Jahren 1994–1997] Liebes Tagebuch, das Buch von Ingrid Warburg Spinelli hat drei wichtige Folgen für mich. Erstens beginnt mit ihrem Buch eine Reihe von jüdischen Lebenserinnerungen – so die von Miriam Gillis-Carlebach, Lucille Eichengreen und Ingeborg Hecht. Zweitens ist es der Auftakt zu einem wichtigen Teil des Programms, das mit den beiden Bänden zur großen Ausstellung »400 Jahre Juden in Hamburg« beginnt und die Zusammenarbeit mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg und der Bar-Ilan Universität in Israel begründet. Drittens führt es zu einer großen Anzahl von Publikationen über Ingrids berühmten Onkel Aby Warburg und nicht zuletzt über die Geschichte des Bankhauses Warburg selbst. Aby Warburg läßt bei mir alle Schranken fallen. Mit Ausstellungen in Wien, Hamburg, Berlin, Siena, Florenz, Tokio und Tel Aviv, wissenschaftlichen Symposien etc., an denen sich ungezählte Autoren aus aller Welt beteiligen, wird aus dem Verlag ein internationales Forschungszentrum, das ganz wesentlich zur Renaissance des genialen Gründers des Warburg Instituts beiträgt. |
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