Autor/-in Christoph Strupp
Herausgeber/-in Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Nahverkehr und Nationalsozialismus
Die Hamburger Hochbahn AG im »Dritten Reich«

Forum Zeitgeschichte, Bd. 22
360 Seiten
85 Abbildungen
Hardcover
Format 17,4 x 24 cm
ISBN 10: 3-86218-006-9
ISBN 13: 978-3-86218-006-6
30.00 €
Oktober 2010
Artikel vergriffen


»Wir müssen, jeder auf dem Posten, auf den er gestellt ist, unsere Arbeit als Teilarbeit unserer nationalen Regierung betrachten.« Der Vorstand der Hamburger Hochbahn AG an die Belegschaft, 1933

Die Studie zur Geschichte der Hamburger Hochbahn AG im »Dritten Reich« betritt wissenschaftliches Neuland. Auf breiter Quellengrundlage wird in ihr erstmals die Geschichte einer städtischen Nahverkehrsgesellschaft unter den Bedingungen nationalsozialistischer Diktatur erforscht.


Nach einem Blick auf die Gründung und die Entwicklung des Unternehmens in der Weimarer Republik kommen das ideologische Selbstverständnis des 1933 eingesetzten neuen Vorstands, Handlungsspielräume gegenüber dem Staat, die nationalsozialistische Personalpolitik und ihre Auswirkungen im Fahralltag sowie die von politischen Eingriffen und grundsätzlichen Zielkonflikten beeinflusste wirtschaftliche Entwicklung zur Sprache. Weiter werden die Ausbaupläne für das U-Bahn-Netz, die Mitwirkung bei der Organisation der städtischen Kriegsgesellschaft ab 1939, die Folgen des Luftkriegs für die Hochbahn und schließlich der Umgang mit dem Erbe der NS-Zeit im Unternehmen nach 1945 untersucht.

»Die Hamburger Hochbahn, 1911 als private Betreibergesellschaft für das vor der Eröffnung stehende städtische U-Bahnnetz gegründet und 1918 als gemischtwirtschaftlicher Betrieb und Aktiengesellschaft umfirmiert, war nach Berlin die zweite deutsch U-Bahn [...] Strupp dokumentiert unter den Rahmenbedingungnen der NS-Zeit die Kontinuität der Auseinandersetzungen zwischen Politik und Nahverkehrsunternehmen um unternehmerische Effizienz und Gewinnorientierung auf der einen und Daseinvorsorge auf der anderen Seite, unterstreicht dabei die modernisierende Wirkung des NS-Systems und dokumentiert ansonsten die stromlinienförmige Anpassungsbereitschaft des staatsnahen Betriebs im zweifachen Umbruch.«
Vierteljahressschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

»Durch die Behandlung der Mobilität als Alltagsphänomen, die macht-, wirtschafts- und gesellschaftspolitische Verortung der Probleme des öffentlichen Personennahverkehrs, den regionalen Fokus, die Nachzeichnung der Kontinuitäten und die zuverlässige Auswertung umfangreichen Akten- und Zeitschriftenmaterials ist Strupp eine vorbildliche historische Darstellung gelungen.«
Zeitschrift Technikgeschichte

»Wer sich künftig mit der Geschichte kommunaler Verkehrsbetriebe im Nationalsozialismus befasst, wird an Strupps Referenzstudie nicht vorbeikommen.«
Historische Zeitschrift

»Christoph Strupp beschreibt die Geschichte der Hamburger Hochbahn in schwieriger Zeit auf anschauliche Weise. So bekommt der Leser einen Einblick in das Leben der einfachen Leute jener Zeit, aber auch in die Entscheidungswege von Wirtschaftsführern. Dieses Buch sollte nicht nur Historikern auf der Suche nach Detailinformationen empfohlen werden, sondern jedem, der sich hinter nüchternen Fakten der Weltgeschichte für die Schicksale der einzelnen Menschen interessiert.«
Die Auswärtige Presse e.V.
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