Autor/-in Irene Schülert
Herausgeber/-in Galerie Morgenland

Über den Tellerrand geguckt. Biografische Skizzen aus der internationalen Küche Hamburgs
216 Seiten
45 Farbabbildungen
Broschur
14,6 x 20,8 cm

UVP
ISBN 10: 3-86218-014-X
ISBN 13: 978-3-86218-014-1
19.90 €
Oktober 2011
Artikel vergriffen


In den 1960er Jahren galten Schweinebraten und Rotkohl als Inbegriff deutscher Kochkunst. Fünfzig Jahre später ist das gutbürgerliche Essen aus den Großstadtrestaurants so gut wie verschwunden. Die Küche ist international geworden, denn in den 1970er Jahren gründeten viele der hier infolge der Wirtschaftskrise arbeitslos gewordenen Migranten eigene Gastronomiebetriebe. Und so lautet die gängige Frage heute: »Wollen wir zum Griechen, Italiener oder zum Inder?« Und wenn doch Schweinebraten, dann mit Honig, Chili und Szechuanpfeffer. Irene Schülert verarbeitete Interviews mit Restaurantbesitzern zu Lebensgeschichten:

Madame Hu im Schanzenviertel, Due Baristi, Delhi und Trattoria Salento in Eimsbüttel, Casa Ricardo in der Neustadt, Nostalgia bei Sotiris in Ottensen, Bangkok in Uhlenhorst. Mit großer Offenheit schildern ihre Besitzer, wie sie als Inder, Italiener, Türke, Grieche, Chinese, Spanier oder Thai mit Hamburg vertraut wurden. Herausgekommen ist ein Buch über Menschen, die kein Problem damit haben, über den Tellerrand zu gucken und die nicht nur unsere Esskultur bereichern.

Irene Schülert war mehr als zwanzig Jahre als Redakteurin tätig. Heute arbeitet sie als freie Autorin. 2006 erschien ihr Buch »›Man nimmt sich mit, wohin man geht.‹ Lebensgeschichten von Migranten in Hamburg«

»Die Lebensgeschichten der Porträtierten sind tatsächlich alles andere als langweilig. Fast ärgert man sich, dass man nicht selbst das Gespräch an der Theke gesucht hat. […] Die Idee ist genial, weil sie uns darauf aufmerksam macht, mit welcher Selbstverständlichkeit wir ins Restaurant gehen, ohne uns für die Geschichten der Menschen zu interessieren. […] Geht es um ihren Laden, die Gäste, Kochkunst und Essen kommen die Köche richtig ins Plaudern. Und wer daraufhin beim Lesen Hunger bekommt, kann die beigefügten Rezepte des jeweiligen Restaurants nachkochen.«
NDR-Info

»Was [die Porträtierten] zu erzählen haben, ist interessant, aufschlussreich und manchmal gehaltvoller als die gegenwärtige Integrationsdebatte.«
Szene Hamburg
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