Autor/-in Dierk Franck
Herausgeber/-in Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg

Curt Kosswig
Ein Forscherleben zwischen Bosporus und Elbe

Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg, Bd. 44
216 Seiten
75 Farbabbildungen
Broschur mit Fadenheftung
Format: 17 x 24.5 cm
ISBN 10: 3-86218-037-9
ISBN 13: 978-3-86218-037-0
30.00 €
September 2012
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In der Biografie über den Zoologen und Genetiker Curt Kosswig(1903–1982) wird aufgezeigt, in welche Bedrängnis deutsche Professoren im NS-Staat kamen, wenn sie sich mit ihren jüdischen Kollegen solidarisierten. Kosswig arrangierte sich zwar zunächst mit den neuen Machthabern, geriet aber schon bald unter wachsenden Druck, weil er weder bereit war, seine wissenschaftlichen Maßstäbe aufzugeben noch seine jüdischen Freunde im Stich zu lassen.

Sein jüdischer Kollege Alfred Heilbronn, der schon 1933 nach Istanbul emigriert war, vermittelte Kosswig 1937 einen Ruf an die Istanbul Üniversitesi. Nach dramatischer Flucht begann für Kosswig in Istanbul ein neues Leben. In den folgenden Jahren bereiste er auf zahllosen Sammelreisen nahezu das ganze Land. Überall wurde er mit offenen Armen aufgenommen. Die Türkei wurde ihm zur zweiten Heimat. 1955 wurde Kosswig nach Hamburg berufen. Der Türkei blieb Kosswig weiterhin eng verbunden: Mit Hamburger Studenten und Mitarbeitern besuchte er sein einstiges Gastland und knüpfte auf vielen Vortragsreisen – auch in anderen Ländern des Nahen Ostens – wichtige Kontakte

Der Autor Dierk Franck hat Kosswig als Student, Doktorand und Assistent persönlich gut gekannt. Auf der Grundlage eines umfassenden Quellenstudiums beschreibt er den ungewöhnlichen Lebensweg seines akademischen Lehrers und zeigt auf, wie dieser auch in schwerster Zeit seinen Überzeugungen treu blieb.

»Dierk Francks Buch über Curt Kosswig zeichnet die Lebensgeschichte eines bedeutenden Zoologen und seiner Familie im 20. Jahrhundert, verdeutlicht uns die Charaktere, den Einfluss der verschiedenen landschaftlichen, kulturellen und politischen Verhältnisse auf das Lebensgefühl, beleuchtet ein besonderes Kapitel der deutsch-türkischen Geschichte und ist sehr lesenswert. [...] Die Ausstattung des Buches, herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg, ist ausgezeichnet.«
Naturwissenschaftliche Rundschau
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