Autor/-in Ulrich Höhns
Herausgeber/-in Hartmut Frank
Herausgeber/-in Ullrich Schwarz

Zwischen Avantgarde und Salon. Cäsar Pinnau 1906 – 1988. Architektur aus Hamburg für die Mächtigen der Welt
Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs, Bd. 31
272 Seiten
450 farbige Zeichnungen und Abbildungen
Hardcover mit Fadenheftung
mit bebildertem Werkverzeichnis
Format 23 x 28 cm

Im Preis gesenkt!

ISBN 10: 3-86218-052-2
ISBN 13: 978-3-86218-052-3
25.00 €
Juni 2015
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Das Buch stellt erstmals das reiche, auf der Grundlage erlesener Zeichnungen entstandene Gesamtwerk des Architekten Cäsar Pinnau vor und ordnet es historisch-kritisch ein. Person und Werk Pinnaus werden in der Fachwelt bis heute zwiespältig und selten unvoreingenommen bewertet. Die einen sehen in ihm den Modernisten, der avantgardistische Passagierräume für Zeppeline und elegante Hochhäuser wie das der »Hamburg-Süd« mit filigranen Curtain-Wall-Fassaden entwarf. Die anderen erkennen in ihm den virtuosen Stil-Architekten mit zeitweilig bedenklicher Nähe zum Machtzentrum des Nationalsozialismus, etwa bei dem Entwurf der Inneneinrichtung von Hitlers »Neuer Reichskanzlei«. Er selbst sah sich als »unpolitischen Menschen«.

Cäsar Pinnaus ausgeprägter Hang zur Opulenz mag dem heutigen Betrachter unzeitgemäß erscheinen, ist aber von hohem ästhetischen Reiz. Seine Villenbauten für die Nachkriegselite Hamburger Kaufleute, Industrieller und Reeder zeigen dies beispielhaft. Sein umfangreiches, vielfältiges und weit über Hamburg, das Zentrum seiner Arbeit, hinausreichendes Werk spiegelt deutlich die deutsche Gesellschaft der 1930er bis 1970er Jahre wider.
Wie dort offenbaren sich auch im durchgängig niveauvollen Werk des Architekten erstaunliche Kontinuitäten, und Bruchstellen gehen nicht automatisch mit politischen Zäsuren einher. Beigefügt ist ein komplettes, bebildertes Werkverzeichnis, verfasst von Norbert Baues und Hedwig Heggemann vom Hamburgischen Architekturarchiv.

Der Autor Ulrich Höhns ist Architekturkritiker und wissenschaftlicher Leiter des Schleswig-Holsteinischen Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst.

»Der Hamburger Architekt Cäsar Pinnau, Innenausstatter von Hitlers Reichskanzlei, hat ab 1945 für die Reichen klassizistische Villen aber auch hochmoderne Bürohäuser gebaut. Letzteres hatte ihm die Fachwelt bislang nicht zugetraut. Aber eine neue Monographie belegt es.«
taz nord.thema

»Neben profunden Texten auch spektakuläre Zeichnungen [...] Klare Empfehlung.«
Hamburger Klönschnack

»Ein Band, der zum Staunen und Nachdenken anregt [...] Was staunen macht, ist das künstlerische Gespür, mit dem der gelernte Tischler, Innenarchitekt und Architekt Cäsar Pinnau seine Entwürfe zu Papier brachte. [...] Der Architekturhistoriker Höhns [...] beschreibt sachlich, hebt die künstlerische Qualität der Entwürfe hervor, aber beschönigt nicht. [...] Ein Buch nicht nur über Architektur. Sondern auch ein Blick auf die Nachkriegsgesellschaft, in der Figuren wie Pinnau, die unter den Nationalsozialisten Karriere gemacht hatten, an der Tagesordnung waren.«
Melanie von Bismarck, NDR Kultur

»Dass es Ulrich Höhns mit der vorliegenden Werkmonografie gelungen ist, das nicht nur an unterschiedlichen Bauaufgaben reiche, sondern auch formal äußerst differenzierte und zwiespältige Werk des Architekten in eine knappe und anschauliche Form zu bringen, ist wahrlich kein kleiner Verdienst.«
AIT

»Fast drei Jahrzehnte nach Pinnaus Tod würdigt jetzt eine erste umfassende Monographie mit komplettem Werkverzeichnis und viel unveröffentlichtem Bild- und Textmaterial dessen verblüffende sachliche und stilistische Bandbreite und sein riesiges Werk.«
Ulla Fölsing, FAZ

»Das Buch stellt das Gesamtwerk des Architekten Cäsar Pinnau vor. […] ein vielgestaltiges Werk, in dem sich die deutsche Gesellschaft der 1930er bis 1980er Jahre widerspiegelt. […] Sein ausgeprägter Hang zur harmonischen Form ist von hohem ästhetischen Reiz.«
CUBE

»Eine Studie, die für lange Zeit ihre Gültigkeit behalten dürfte«
hansen&munk

»Ulrich Höhns stellt Cäsar Pinnaus Werk in der gebührenden Breite, aber auch mit angemessener Tiefe vor […] er diskutiert architektonische Qualitäten und zeigt gleichzeitig politische und menschliche Verfehlungen auf […] In dieser präzisen Unterscheidung liegt der große Wert dieser Abhandlung. […] Damit steht sein kritischer und gleichzeitig würdigender Arbeitsansatz prototypisch für die Einordnung einer ganzen Architektengeneration. Auch dafür war dieses Buch überfällig.«
O. Bartels, Bauwelt

»[es gelingt] Ulrich Höhns, den bisher für die Architekturgeschichtsschreibung kaum greifbaren Cäsar Pinnau präzise zu verorten, seine gestalterischen Leistungen zu würdigen und gleichzeitig seine in politischer wie in architektonischer Hinsicht durchaus problematischen Positionen zu benennen. Der Architekt Cäsar Pinnau hat mit diesem Buch […] eine gute und umfassende Würdigung erhalten – endlich.«
J. Lubitz, ZHG
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