Herausgeber/-in Hans-Jörg Czech
Herausgeber/-in Vanessa Hirsch
Herausgeber/-in Ullrich Schwarz

Cäsar Pinnau
Zum Werk eines umstrittenen Architekten
320 Seiten
Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen
250 Farbabbildungen
Format 23 x 28 cm

Im Preis gesenkt!

ISBN 10: 3-86218-089-1
ISBN 13: 978-3-86218-089-9
19.90 €
September 2016
Artikel vergriffen


Der Hamburger Architekt und Innenarchitekt Cäsar Pinnau (1906 – 1988) war international tätig und stilistisch äußerst vielseitig. In der Zeit des Nationalsozialismus gestaltete er Inneneinrichtungen für die Neue Reichskanzlei und arbeitete unter Albert Speer an den Planungen für eine Nord-Süd-Achse durch Berlin mit. Nach 1945 gestaltete er private Wohnhäuser für das Hamburger Großbürgertum, entgegen zeitgenössischen Trends in traditionellen Formen. Fabriken und Bürobauten, vor allem für Rudolf-August Oetker, griffen dagegen modernste technische und gestalterische Entwicklungen auf. Ein drittes Tätigkeitsfeld waren Innenräume für Schiffe und Yachten, z.B. für Aristoteles Onassis.

Das reich bebilderte Buch erscheint zur großen Ausstellung im Altonaer Museum und enthält auch die Beiträge der interdisziplinären Tagung »Annäherungen an Cäsar Pinnau«. In 16 Essays zur Architektur-, Kunst- und Zeitgeschichte werden neueste Forschungsergebnisse präsentiert und Pinnaus Bauten vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung vom Nationalsozialismus bis in die Nachkriegszeit kritisch betrachtet. Mit Beiträgen von: Olaf Bartels, Giacomo Calandra di Roccolino, Hartmut Frank, Eduard Führ, Marion Hilliges, Vanessa Hirsch, Ulrich Höhns, Ralf Lange, Sylvia Necker, Hans Ottomeyer, Kerstin Petermann, Heino Schmidt, Frank Schmitz, Angela Schönberger, Ullrich Schwarz, Lu Seegers, Elke Katharina Wittich.

»Das Buch ist als Begleitband der gleichnamigen Ausstellung im Altonaer Museum konzipiert – funktioniert aber auch als eigenständiger Band hervorragend. [...] Den Machern gelingt das Kunststück, eine Publikation vorzulegen, die das Urteil den Lesern überlässt, ihnen dafür aber alle notwendigen Argumente einer Abwägung von Werk und Person an die Hand gibt.«
D. Kasparek, der architekt

»Er gehörte zum Planungsstab von Albert Speer [...] Dabei war Cäsar Pinnau [...] eigentlich im ästhetischen Umfeld der Neuen Sachlichkeit gestartet. [...] Sein Stil, das belegt der Band, [...] ist klassizistisch, elegant und von gefälliger Avantgarde-Ferne.«
Der Spiegel

»In diesem schmutzigen politischen Gestrüpp hatte sich auch Pinnau verfangen, was sich nach 1945 aber keineswegs als Hindernis für seine weitere Karriere erweisen sollte. Zwar verhinderte seine Nähe zu den Machthabern des Nationalsozialismus, dass er staatliche Aufträge erhielt. Dafür war er mit seinen Bauten für die Wirtschaftseliten der jungen Bundesrepublik und besonders für die Hamburger Gesellschaft umso erfolgreicher. […] Erst mit jahrzehntelanger Verspätung setzte allgemein eine kritisch-wissenschaftliche und emotionale Aufarbeitung ein. Zu dieser Vergangenheitsbewältigung leistet nun auch die von Vanessa Hirsch und Kerstin Petermann kuratierte Hamburger Ausstellung über Cäsar Pinnau einen wichtigen Beitrag. Begleitet von einem fulminanten Katalog, arbeitet die Schau im Altonaer Museum anhand des im Hamburger Architekturarchiv verwahrten Pinnau-Nachlasses die Tiefen und Untiefen dieser höchst deutschen Architektenkarriere auf.«
J. Tietz, Neue Zürcher Zeitung

»Die unerträgliche Leichtigkeit des Bauens. […] Pinnau hat, wie diese informative Ausstellung mit vielen neu ausgegrabenen Originaldokumenten […] und ein 320 Seiten starker, reich illustrierter Begleitband […] zeigen, die Abstürze der Geschichte fast unbeschadet überstanden und wird damit zu einem erstrangigen Zeitzeugen für die Spitzenleistungen und die Exzentrik, aber auch für die Illusionen, Verstrickungen und Abstürze des 20. Jahrhunderts.«
D. Guratzsch, Die Welt

»Cäsar Pinnau, der den klassizistischen Stil bevorzugt hat, war einer der erfolgreichsten Architekten der Nachkriegszeit. Und vermutlich einer der Umstrittensten. […] Die 16 Essays in diesem Buch befassen sich intensiv mit seinem Werk sowie der Kunst-, Zeit- und Architekturgeschichte.«
Hamburger Wirtschaft

»Die Diskussion, um die Spielarten von Herrschaftsarchitektur sowie Optionen, Wertungen und Werke einer ganzen Generation von Architekten, die vor und nach 1945 gebaut haben, findet ausführlich […] statt«
H. Schiff, taz

»[…] seit einiger Zeit haben die Bauhistoriker die naive Gleichsetzung von Form und Inhalt eines Gebäudes hinter sich gelassen. Damit ist auch ein weniger voreingenommener Blick auf Cäsar Pinnaus lange tabuisiertes Werk möglich.«
T. Scheffler, Bauwelt

»… prachtvoll illustrierte[s] Buch, das zeigt: Aus dem schweren Repräsentationsstil Hitlers konnte auch der mäßig moderne, elegante Einrichtungsstil des gehobenen Bürgertums werden […]«
N. Bernau, Berliner Zeitung

»Neben den sehr gelungenen Abbildungen aus der Ausstellung setzen sich 16 anregende Essays mit Pinnaus Biographie, Werk und Bedeutung im Kontext der Zeit auseinander und gehen auch auf Zeitgenossen Pinnaus […] ein. Möge dieser gewichtige Band die Diskussion über die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts weiter intensivieren.«
R. Hering, Auskunft

»Wer es liest, kann nicht nur Hamburgs berühmtestes modernes Hochhaus mit anderen Augen sehen, sondern auch die Geschichte der Bundesrepubllk.«
Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Zeitung
drucken