Autor/-in Giacomo Calandra di Roccolino
Herausgeber/-in Hartmut Frank
Herausgeber/-in Ullrich Schwarz

Bernhard Hermkes.
Die Konstruktion der Form.

Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs, Bd. 36
400 Seiten
Leinenband mit Fadenheftung und Lesebändchen
500 historische und Farbabbildungen
Format 23 x 28 cm
ISBN 10: 3-86218-095-6
ISBN 13: 978-3-86218-095-0
49.90 €
April 2018
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Die Konstruktion der Großmarkthalle am Oberhafen war ingeniös und wurde als eines der wenigen international anerkannten Gebäude der jungen Bundesrepublik wahrgenommen. Die elegante Kennedybrücke und das kühn geschwungene Dach des Audimax der Universität waren Bauten, die Konstruktion und den bis dahin in Hamburg kaum bekannten Sichtbeton für jeden nachvollziehbar zusammenbrachten. Zwei Wohnungsbauprojekte der 1950er Jahre – die Grindelhochhäuser als signalhaft wirkende Scheiben der Moderne und eine skandinavisch anmutende Siedlung in Klein Flottbek als ihr Gegenstück – beeinflussten ganze Architektengenerationen: Kein Zweifel, Bernhard Hermkes gehört zu den großen Architekten der Moderne in der Bundesrepublik und der Stadt Hamburg, wo er lebte und arbeitete.
Mit Werkverzeichnis und den wichtigsten Texten von Bernhard Hermkes.


Erstaunlich, dass es bisher noch keine Biografie oder umfassende Einschätzung seiner Architektur gab. Diese Lücke wird jetzt geschlossen. Der Architekt und Wissenschaftler Calandra di Roccolino beschreibt die Entwicklung des Architekten, beginnend mit Kindheit, Studium und seiner Zeit im »Neuen Frankfurt « der 1920er Jahre unter Ernst May. Im »Dritten Reich« versuchte Hermkes, seine architektonischen Überzeugungen im Industriebau zu bewahren. Schließlich wurde er in Hamburg zum Protagonisten einer Nachkriegsmoderne, der die Einflüsse der Moderne der 1920er Jahre, Skandinaviens und des Internationalen Stils zu einer unverwechselbaren Handschrift vereinigte.

Der Autor Giacomo Calandra di Roccolino studierte Architektur in Venedig und promovierte über die städtebauliche und architektonische Umgestaltung des Alexanderplatzes in Berlin. Mehrere Veröffentlichungen zum Verhältnis von Architektur und Stadt und zur Architektur der deutschen Nachkriegszeit.

»Fragt man die wahren Connaisseure nach Bernhard Hermkes, entweicht vielen von ihnen ein schlichtes überzeugtes ›schön‹. Wer es ausführlicher in Wort und Bild möchte, dem sei der gerade bei Dölling und Galitz erschienene Band ›Bernhard Hermkes. Die Konstruktion der Form‹ empfohlen. Der Architekt und Wissenschaftler Giacomo Calandra di Roccolino beschreibt in der reich bebilderten Monographie die Entwicklung des Architekten, der in Hamburg zu einem wichtigen Protagonisten der Nachkriegsmoderne wurde«
moderneREGIONAL

»Wir haben hier schon ausführlich und zu Recht von den Bauten des Architekten Bernhard Hermkes geschwärmt. Er würzte die Großform mit guten Details, verband das Herzeigen der Konstruktion mit einem hohen Wiedererkennungswert. Längst können und wollen wir nicht mehr verzichten auf Bauten wie die Hamburger Großmarkthalle oder das Architekturgebäude der TU Berlin am Ernst-Reuter-Platz. In Berlin prägte Hermkes als Lehrer von 1955 bis 1969 eine ganze Architektengeneration…«
moderneREGIONAL

»Kühne Schwünge aus Beton … Bernhard Hermkes’ Bauten prägen das Hamburger Stadtbild. Jetzt widmet sich ein Buch erstmals umfassend seiner Architektur. … Mit dem Zug sei er [G. Calandra di Roccolino] einmal von Süden her nach Hamburg hinein gerollt […] und da lag sie, die Hermkes’sche Großmarkthalle für Obst und Gemüse. Drei lange Halbröhren mit Dächern, geschwungen wie drei Wellen, mit bis zu zwölf Metern tiefen Tälern; Stahl, Beton, Glas und eine Verkleidung aus Granit. Di Roccolino, selbst auch Architekt, beschreibt sie als eine Art Liebe auf den ersten Blick, diese Begegnung im Vorbeifahren.«
A. Diehl, taz

»… das üppige Buch […] beleuchtet dezidiert alle Stationen des Architekten von Kindheit und Jugend über Ausbildung hin zur beruflichen Praxis. … Der Autor weist hier […] die konkreten – und […] relevanten – Beteiligungen Hermkes nach, zeigt auch formale Parallelen zu anderen Bauten des Architekten bei gleichzeitiger Nicht-Verifizierbarkeit der Autorenschaft auf. … Das Buch wartet […] mit einer Vielzahl von Abbildungen auf, die in der Tat bemerkenswert ist. Historische Aufnahmen werden wahlweise aktuellen Fotos gegenüber gestellt oder mit Planzeichnungen kombiniert. Gerade die teils großformatigen Planabbildungen entwickeln einen eigenen Reiz, zumal die gezeigte Spanne von städtebaulichen Planungen über Entwurfszeichnungen und Grundrissen bis hin zu Details reicht. Die Stärke der Publikation liegt dabei darin, dass sie sich nicht einfach nur auf die bekannten Hauptwerke stützt, sondern auch kleinere und weniger bekannte Bauten ins rechte Licht rückt. Etwa die wunderbaren Pflanzenschauhäuser der Internationalen Gartenschau 1963 in Hamburg mit ihrer außenliegenden Tragstruktur.«
D. Kasparek, der architekt

»Dieses Buch ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Chronik der Hamburger Architektur des späten 19. und des 20. Jahrhunderts, an der die Hamburgische Architektenkammer mit der Schriftenreihe ihres Architekturarchivs – … ein so reich und gründlich mit Forschung und Wissen gepflegtes Gedächtnis der Stadt … – seit Ende der 1980er Jahre ohne Unterlass arbeitet. … Giacomo Calandra di Roccolino geht vielen Details im Leben von Bernhard Hermkes nach, analysiert seine Entwürfe und Bauten aufs Genaueste … Er hat genau das lange erwartete Buch vorgelegt, das den Architekten Bernhard Hermkes, sein Leben, seine Arbeit und seine Architektur würdig vorstellt. Es dürfte jetzt für keines seiner noch existierenden Gebäude die Ausrede gelten können, man habe dieses oder jenes ja nicht gewusst.«
O. Bartels, DAB Regional

»Es ist das große Verdienst von Giacomo Calandra di Roccolinos Buch, dieses weitläufige und vielgestaltige Œuvre von Bernhard Hermkes erstmals umfassend erschlossen und dokumentiert zu haben. Dieses wird im Rahmen eines ausführlich bebilderten Werkverzeichnisses lückenlos und überblicksartig vorgestellt. … Der Forschung wird damit ein Werkzusammenhang zugänglich gemacht, der bislang lediglich punktuell und am Rande wahrgenommen worden ist.«
T. Zervosen, Kunst Chronik

»Zu einem von Hermkes mitgeschaffenen Ort pilgern seit Jahrzehnten Architekturstudenten aus aller Welt – den in den 1950er-Jahren erbauten Grindel-Hochhäusern.«
V. Stahl, Mieterjournal

»... wegen der stark von Hermkes selbst zensierten Archiv-Bestände ist nun die schlüssige Monographie besonders hervorzuheben. … Das Buch breitet ein Panorama des Bauens im 21. Jahrhundert aus, das in nachkriegsmoderner Zeit gerade bei Bernhard Hermkes eine konstruktionsschlüssige Formenvielfalt besonderer Qualität aufweist und ihn in die Reihe mit Hans Scharoun (1893-1972) und Egon Eiermann (1904-1970) rückt.«
Ursula Baus, marlowes.de
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