Autor/-in Anna von Villiez
Autor/-in Hans-Walter Schmuhl

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
Band 1: 1919 – 1964

Selbstverwaltung zwischen Staat und Markt
228 Seiten
23 Abbildungen
Hardcover mit Fadenheftung
Format 17 x 25,5 cm
ISBN 10: 3-86218-124-3
ISBN 13: 978-3-86218-124-7
20.00 €
August 2019
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Kassenärztliche Vereinigungen agieren im Spannungsfeld zwischen dem freien Spiel der Kräfte auf dem Markt für medizinische Dienstleistungen und den Vorgaben staatlicher Gesundheitspolitik. Sie müssen eine Balance finden zwischen den Ansprüchen der Patienten, dem ärztlichen Berufsethos, den wirtschaftlichen Interessen der Ärzte und der Verpflichtung zum wirtschaftlichen Umgang mit den Mitteln der Krankenkassen. In Hamburg gründete sich schon 1919 die »Vereinigung der Kassenärzte Groß-Hamburgs e.V.«, die sich für die Rechte ihrer Mitglieder engagierte, die Voraussetzungen für Vertragsabschlüsse auf Augenhöhe mit den Krankenkassen schuf und das Fundament für eine umfassende ambulante ärztliche Versorgung legte.

Band 1 der Studie zeichnet die Geschichte der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg von der Gründung bis 1964 nach: die stürmischen Zwanzigerjahre, die »Gleichschaltung« unter nationalsozialistischer Herrschaft, den Wiederaufbau nach 1945 und die Einbindung in den bundesdeutschen Sozialstaat. Ein zweiter Band, der die Rolle der KVH in einem expandierenden, immer komplexeren Gesundheitssystem bis in die Gegenwart nachzeichnet, ist in Planung.

Hans-Walter Schmuhl ist apl. Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld. Er hat zahlreiche Bücher zur Bürgertums-, Diakonie-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte geschrieben.
Die Historikerin Anna von Villiez hat zur Entrechtung und Verfolgung Hamburger Ärzte und Ärztinnen promoviert. Sie leitet die Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule in Hamburg und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums Eppendorf.

»Wofür brauchen wir die KV? Diese Frage stellen sich mitunter niedergelassene Ärzte, die Zwangsmitgliedschaft und Durchsetzung gesetzlicher Bestimmungen wahrnehmen, aber selten Vorteile erkennen. Wäre ihre Praxistätigkeit ohne die Kassenärztliche Vereinigung also leichter und zugleich auch noch von der lästigen Umlage befreit? Eine Frage, für deren Antwort ein Rückblick in die Anfangsjahre der vor 100 Jahren gegründeten ersten deutschen KV in Hamburg lohnt. Um zu verstehen, warum sich damals Ärzte um Dr. Julius Adam zusammenschlossen, hilft die von den Historikern Dr. Anna von Villiez und Prof. Hans-Walter Schmuhl aufgearbeitete Geschichte der KV.«
D. Schnack, Ärzte Zeitung

»Mit den zwei vorzustellenden Bänden liegt nun eine Geschichte der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg vor, die von der Gründung 1919 bis in die Gegenwart reicht. Treffend haben die Autorin und der Autor den Untertitel ›Selbstverwaltung zwischen Markt und Staat‹ gewählt, denn genau darum geht es bei diesem Stück ärztlicher Standespolitik. … Wer sich mit dieser verwaltungsparagraphenlastigen Geschichte befasst hat, weiß, wie schwierig es ist, ein lesbares Werk zu schreiben. Anna von Villiez und Hans-Walter Schmuhl ist dieses durchaus gelungen.«
Rebecca Schwoch, ZHG
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