Autor/-in Christine Maiwald

Das schwierige schöne Leben.
Ein deutscher Kaufmann in Shanghai 1906 bis 1952

670 Seiten
75 Abbildungen
Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen
Format 16,5 x 24 cm
ISBN 10: 3-86218-147-2
ISBN 13: 978-3-86218-147-6
29.90 €
September 2021 (2. Auflage 2022)
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Hermann W. Breuer (1884 – 1973) ging 1906, mit 22 Jahren, für das Bremer Übersee-Haus Melchers & Co. als Kaufmann nach Shanghai und empfand sich bald als »Sohn des Reiches der Mitte«. Seine Geschichte steht exemplarisch für das schwierige schöne Leben der deutschen Kaufleute in der internationalen Handelsmetropole Shanghai während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie beginnt in einer Zeit kolonialer Ansprüche und endet mit dem Neubeginn des deutsch-chinesischen Austauschs, den Breuer als Vorsitzender des Ostasiatischen Vereins Bremen mit prägte. Unterhaltsam und mit großer Kenntnis wird erzählt vom Reisen und Alltagsleben in China, von Fahrten mit der Transsibirischen Eisenbahn und auf Ozeandampfern, von neuen Kommunikationsmitteln, von Briten, Amerikanern und Chinesen, die Breuer im Job, in Clubs, beim Sport begegneten.

Mut und Nächstenliebe bewies Breuer angesichts der Kriege und Umbrüche in China, des deutschen Nationalsozialismus in Shanghai, der Probleme russischer und jüdischer Flüchtlinge. Inspiriert von Briefen und Fotografien im Familienbestand durchforschte die Autorin Archive in Deutschland und China, sprach mit letzten Zeitzeugen. Sie lässt die Leser teilhaben am detektivischen Zusammenfügen von Puzzleteilchen zur Lebensgeschichte eines charismatischen Menschen. Erzählt mit Empathie, Humor und Sinn für die Details des Alltags, ist diese Biografie eine echte Entdeckung.

Die Autorin Christine Maiwald ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie arbeitete als Theaterdramaturgin in Kiel und Hannover, war Museumsreferentin in der Hamburger Kulturbehörde und übernahm bis 2010 Managementaufgaben im Hamburger Museumsbereich. Hermann Breuer ist ihr »China-Onkel«.

»Dieses Buch zeichnet nicht nur das Porträt eines Mannes mit außerordentlichen Qualitäten. Es ist ein packend geschriebenes Geschichtsbuch, das sowohl die chinesische Kultur wie auch sämtliche Konflikte, vom Boxeraufstand bis zum Koreakrieg, ausführlich und kenntnisreich beleuchtet ... Wer das deutschchinesische Verhältnis begreifen will, wer das chinesischeuropäische Verhältnis begreifen will, der sollte dieses Buch lesen, das in einer Zeit kolonialer Ansprüche beginnt und nach zwei Weltkriegen mit dem Neubeginn des deutsch-chinesischen Austauschs durch den von Breuer geprägten Ostasiatischen Verein Bremen endet. Dieses Buch erlaubt den Blick in eine kolonial geprägte Welt, die heute fast vergessen scheint, deren Auswirkungen wir jedoch immer noch spüren.«
Isabelle Hofmann, kultur-port.de

»Unzählige Dokumente hat sie gesichtet, mit Zeitzeugen geredet, und sie ist an seine Wirkungsstätte nach Shanghai gereist. Herauskam ein voluminöses Buch, das weit mehr ist als eine Biographie Hermann W. Breuers. Es vermittelt en passant Einblicke in das boomende Shanghai der 20er und 30er Jahre, in die finsteren Jahre des Krieges und die ersten Jahre nach der kommunistischen Machtübernahme. Insofern ist es auch ein – allerdings leicht verdauliches - Geschichtsbuch, angereichert mit vielen Geschichten. Es war mir ein Vergnügen«
Wolfgang Hirn, Chinahirn

»... sehr eindrucksvoll, weil die menschlichen Höhen und Tiefen eines solchen exotischen Lebens ungeschminkt veranschaulicht werden ... Auch das Gepräge Shanghais und der Umgebung vor 1950 als einer internationalen Handelsmetropole ist effektvoll wiedergegeben.«
Matthias Claussen, Geschäftsführer C. Melchers GmbH

»Manchmal mochete ich es gar nicht beiseite legen, weil es so spannend und informativ geschrieben ist. Für mich ist das Buch eine immense, staunenswerte Leistung über einen ungewöhnlichen Menschen ... [eine] schier unglaubliche Rechercheleistung der Autorin«
Jens Kröger

»Wenn die Autorin Christine Maiwald von ihren Aufenthalten in Schanghai erzählt, fühlt man sich versetzt in das pralle Leben der Mega-City und an die geschichtsträchtige Uferpromenade [den Bund] ... Lebendig wird die Biografie durch Schilderungen von Fahrten mit der Transibirischen Eurasienbahn und auf Ozeandampfern, aber auch von der Gründung der Eurasia-Luftfahrtgesellschaft im Jahr 1930.«
Sigrid Schuer, Weserkurier

»Mit ›Das schwierige schöne Leben‹ hat Christine Maiwald nicht nur die unerhört sorgfältig recherchierte, ganz außergewöhnliche Biographie eines Protagonisten der deutschchinesischen Freundschaft vorgelegt, sondern, was beinahe noch wichtiger erscheint, ein differenziertes, aufschlussreiches Bild der wechselvollen chinesischen Geschichte der Neuzeit. Für dieses herausragende Buch, das neben seinem einzigartigen Informationsgehalt auch enormen Unterhaltungswert besitzt, gebührt der Autorin unser Prädikat, der Musenkuß* (mit Sternchen). Es wird auch unser (drittes) Buch des Jahres.«
Frank Becker, Musenblätter

»Was sich für ihn [HWB] ... am Rande zweier Weltkriege und politischer Umbrüche in China beruflich und privat ereignete, erzählt Christine Maiwald akribisch recherchiert, unterhaltsam und authentisch mit vielen historischen Fotos und umfassender Chronologie am Schluss eines dicken, schön gestalteten Buches, das Biographie-, Geschichts- und Wirtschaftspanorama zugleich ist.«
Ulla Fölsing, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»... erzählte Wirtschaftsgeschichte, ein Blick auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber eben nicht von Europa aus ... Kundig erklärend skizziert Maiwald die großen und in der Regel gewaltsamen Einschnitte und Umwälzungen wie den Ersten Weltkrieg, währenddessen die europäische Community auseinanderbricht.«
Frank Keil, taz

»... herausgekommen ist ein fulminantes Werk von 670 Seiten, das weit über die ursprünglich angestrebte Biograje eines einzelnen China-Kaufmannes hinausgeht. Es ist ein spannendes Geschichtsbuch, spannend deshalb, weil es das persönliche Schicksal Breuers und auch das vieler anderer China-Deutschen mit dem Zeitgeschehen verknüpft und der Leser mitfiebert, wenn es am Ende um den Verlust der fremden Heimat geht. Dieses Buch zu lesen, ist eigentlich ein Muss für jeden, der sich für China und die deutsch-chinesischen Beziehungen interessiert.«
Petras Kulturnotizen aus Ost und West, petras-kulturnotizen.de

»Diese Art von Biografie muss immer einen Spagat schaffen: einerseits ist es die Auseinandersetzung mit einen geschätzten Familienmitglied andererseits war Breuer ein Kind des deutschen Kolonialismus. Dieser Spagat ist weitgehend gelungen, eine kritisch-empathische Sichtweise wird deutlich. Die Abartigkeit des kolonialen Denkens und Handelns hätte schon mehr Schärfe verdient. Wertvoll ist die Darstellung auch aufgrund der detaillierten Schilderungen des Alltagslebens, die Tücken einer völlig anderen Kultur und der weltpolitischen Geschehnisse in Shanghai.«
Michael Lausberg, scharf-links.de

»Großnichte Christine Maiwald verwahrt das Familienarchiv und recherchierte viele Jahre lang in zahlreichen nationalen und internationalen Archiven, sah viele Briefwechsel durch und fragte das persönliche Umfeld, um die Biografie ihres Onkels Hermann W. Breuer (1884–1973) nachzuzeichnen. Er ging mit 22 Jahren für das heute noch weltweit agierende Bremer Übersee-Haus Melchers & Co. nach Shanghai. Sein Leben steht beispielhaft für die deutschen Kaufleute, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der internationalen Handelsmetropole lebten.«
Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte

»... vorzüglich recherchierte und anschaulich geschriebene Biografie ..., die die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen im Allgemeinen spiegelt ... Das Buch lässt einen teilnehmen an den besonderen Verhältnissen im Shanghai der Republikzeit und während des Übergangs in die Zeit der Volksrepublik. Es ist im besten Sinne ein Erfahrungsbericht und eine Dokumentation, die viele blinde Fleckem im allgemeinen Chinabild aufzuhellen vermag. «
fachbuchjournal

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