Autor/-in Michael Batz
Herausgeber/-in Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V.

NULL UHR NEUNZEHN
Hamburger Versuche, heute noch über Krieg und Feuersturm zu sprechen
Mit Textbeiträgen von Marione Ingram
232 Seiten
220 Farbabbildungen
Klappenbroschur mit Fadenheftung
Format 15,6 x 22 cm
Shortlist »Buchpreis HamburgLesen 2023«
der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

ISBN 10: 3-86218-165-0
ISBN 13: 978-3-86218-165-0
25.00 €
April 2023
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Kein anderer Ort in Hamburg erinnert so eindrucksvoll an den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen wie der markante Turm der Kirchenruine St. Nikolai, deren Spitze den alliierten Bomberflotten in den Nächten vom 24. Juli bis 3. August 1943 als Ziel- und Orientierungspunkt diente. Um Null Uhr neunzehn begann am 27. Juli 1943 das Inferno des »Feuersturms«. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Europa nach rund 80 Jahren erneut zum Schauplatz eines Krieges geworden. Um diese verstörende Realität in einer dem Frieden verpflichteten Lebenswelt begreifbar zu machen, bedarf es der Erinnerung. Als Dokument der Sitten- und Sinnlosigkeit von Bombardierungen der Zivilbevölkerung bezeugt ein verwundeter Ort im Herzen der Stadt wie das Mahnmal St. Nikolai unmittelbar die Dimension derartiger Zivilisationsbrüche.

Das Buch erzählt die dramatische Geschichte der Kirche und ruft dazu auf, in unserer Hoffnung auf Versöhnung nicht nachzulassen. Augenzeug:innen wie Marione Ingram berichten vom apokalyptischen »Feuersturm«, literarische Texte von Michael Batz fügen der Fülle bewegender Fotografien eine eindringliche Dimension hinzu. Mit 220 Fotos aus bisher nicht zugänglichen Quellen sowie Daten und Fakten zum »Feuersturm«, der »Operation Gomorrha«, dem umstrittenen »76er-Denkmal« und dem international beachteten Glockenspiel von St. Nikolai (Carillon).

Autor Michael Batz ist Theatermacher, Lichtkünstler und Autor (u.a. »Das Haus des Paul Levy. Rothenbaumchaussee 26«) in Hamburg. Zu seinen vielbeachteten Arbeiten zählen Projekte der Erinnerungskultur, u.a. für die Hamburgische Bürgerschaft, und internationale Lichtinszenierungen wie die Biennale »Blue Port«.

»Die ›Operation Gomorrha‹ hat unvorstellbares Leid verursacht. Über 30.000 Menschen tot, über 100.000 verletzt, mehr als die Hälfte aller Wohnungen zerstört ... Die Hauptkirche St. Nikolai war damals Orientierungspunkt der Bomberbiloten. Ein Wunder, dass überhaupt etwas stehengeblieben ist ... Die Geschichten des Erinnerns hat [Michael Batz] in seinem neuen Buch gesammelt, wie die der Hamburger Brüder Harry und Jonny, die nach Kriegsende in den Trümmern gespielt haben ... ›Null Uhr neunzehn‹, so heißt das Buch nach der Uhrzeit, zu der die Bombenangriffe begonnen haben ... Das Ausmaß der Luftangriffe auf die Zivilbevölkerungen auf beiden Seiten ist auch heute noch unvorstellbar. Umso schlimmer, dass er heute wieder mitten in Europa tobt, der Krieg ... ›Null Uhr Neunzehn‹ ... erzählt die Geschichte von St. Nikolai – mit ganz vielen unterschiedlichen Details, literarischen Texten, Augenzeugenberichten, und 200 Fotos.«
Stefanie Wittgenstein, NDR 90,3

»Vor knapp 80 Jahren erlebte Hamburg die schlimmste Katastrophe seiner Geschichte: vom 24. Juli bis 3. August 1943 wurde die Stadt in Schutt und Asche gebombt ... Michael Batz ... hat jetzt ein neues Buch zu den Ereignissen vor 80 Jahren herausgebracht, das sich sowohl historisch wie poetisch nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit dem Phänomen Krieg im Allgemeinen beschäftigt ... Die Nikolaikirche steht ... im Mittelpunkt des neuen Buches. Batz erzählt auch die Geschichte der Kirche am Hopfenmarkt, einer Kirche, die so oft wie keine andere Hamburger Hauptkirche zerstört wurde und als ›Bürgerkirche‹ galt, um die herum die Bürgerstadt Hamburg entstand. ›Dieser Ort ist der Co-Autor des Buches‹, verdeutlichte Batz.«
Christian Hanke, Eimsbüttler Wochenblatt

»Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages [80 Jahre] sind eine ganze Reihe Bücher zur Geschichte der ›Operation Gomorrha‹ erschienen. Herausragend: ›Null Uhr neunzehn‹ ... Es erzählt die dramatische Geschichte der Nikolaikirche. An ihr, dem höchsten Gebäude der Stadt, orientierten sich die alliierten Flugzeuge bei jedem ihrer Angriffe. Heute ist die Ruine ein Anti-Kriegs-Mahnmal.«
Olaf Wunder, Hamburger Morgenpost

»Blick zurück, aber auch nach vorne ... Das Buch ist ein Lesebuch, das Augenzeugen ... zu Wort kommen lässt, das bislang unveröffentlichte Bilder vom Feuersturm zeigt, das literarische Texte, Daten, Fakten und Diskussionen beimischt ... Ein Handbuch des Schreckens und der Hoffnung zugleich.«
Matthias Iken, Hamburger Abendblatt

»›Ausgerechnet der Turm, also der Zielpunkt der alliierten Bomberflotten, war nicht zerstört. Und das war etwas, das wie ein Wunder nicht nur wirkte, sondern man sagte, das muss etwas bedeuten, das muss in seiner Bedeutung erhalten bleiben: Dieser Turm wird jetzt unser Mahnmal.‹ ... Von 1874 bis 1877 ist die Kirche St. Nikolai das höchste Bauwerk der Welt. Jetzt ist sie als Mahnmal steinerner Zeuge der Zerstörung und der Schrecken des Krieges mitten in Hamburg.«
RTL Nord (inkl. O-Ton Michael Batz)

»Autor Michael Batz wählte die Uhrzeit des Beginns des Bombardements als Titel für sein Sachbuch, in dem er die dramatische Geschichte der Kirche wachruft, auch als Mahnung des Nie-Wieder-Geschehen-Lassens [und] veröffentlicht in ›Null Uhr Neunzehn‹ auch 220 Fotografien aus bisher nicht zugänglichen Quellen, dazu Daten und Fakten zum Feuersturm, der Operation Gomorrha, dem umstrittenen 76er-Denkmal an der Dammtorstraße neben Planten un Blomen und dem international beachteten Glockenspiel von St. Nikolai, dem Carillon. Dazu schrieb er literarische, durchaus poetische Texte, die sich auch gegen jeglichen Krieg wenden.«
Heike Linde-Lembke, Chaverim

»Hervorzuheben ist ... die umfangreiche Bebilderung: Die mehr als 200 Fotos aus bisher nicht zugänglichen Quellen verleihen dem Band allein schon seine Bedeutung. – Um es in gebotener Kürze zusammenfassen: Das Buch von Michael Batz bietet Daten und Fakten, Kontextualisierungen und Einordnungen zur ›Operation Gomorrha‹; seine Besonderheit liegt aber vor allem in der literarisch-künstlerischen, man könnte sagen: sinnlich erfahrbarer gemachten Auseinandersetzung mit einem Thema, das sich nicht allein auf ein historisches Ereignis bezieht, sondern das sich immer wieder als ein aktuelles erweist, wie Batz mehrmals mit Verweis auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bemerkt ... zur Lektüre nachdrücklich zu empfehlen.«
Rainer Nicolaysen, aus der Laudatio Buchpreis HamburgLesen 2023 (Shortlist)
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