Autor/-in Susanne Rau
Herausgeber/-in Frank Golczewski
Herausgeber/-in Arno Herzig

Geschichte und Konfession
Städtische Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung in Bremen, Breslau, Hamburg und Köln

Hamburger Veröffentlichungen zur Geschichte Mittel- und Osteuropas, Bd. 9
670 Seiten
20 s/w Abb.
Broschur
Format: 16 x 23 cm

ISBN 10: 3-935549-11-3
ISBN 13: 978-3-935549-11-0
29.80 €

Artikel vergriffen


»Die Häupter dieser Stadt LUTHERI Lehr bestrahlet / Kein Päbstler / Calvinist, sitzt im Hoch-Weisen Rath.« anläßlich des Reformationsjubiläums von 1717

Anhand bisher kaum beachteter Quellen analysiert die Autorin in vier ausgewählten, konfessionell unterschiedlich geprägten Städten die städtische Geschichtsschreibung des 16. und 17. Jahrhunderts in Hinblick auf ihre Darstellung der Reformation und weiterer im Konfessionalisierungsprozeß der Frühen Neuzeit wichtiger Ereignisse und verfolgt die Rezeptionsgeschichte der Stadtchroniken. So kann auch gezeigt werden, daß das Zeitalter der Konfessionalisierung einen großen Beitrag zur Entwicklung der Geschichtsschreibung geleistet hat.


Die Rolle der städtischen Geschichtsschreibung während der Reformation und im Zeitalter der Konfessionalisierung wurde lange unterschätzt. Susanne Rau hat sie untersucht und einen Vorschlag für ihre Einordnung und das Geschichtsverständnis der Zeit vor Aufklärung und Historismus unterbreitet. Konfessionelle Identität, so ihre These, ist auch das Ergebnis einer schreibenden Praxis.

Als Quellengrundlage für die Arbeit dienten die meist handgeschriebenen Stadtchroniken sowie ihre Abschriften und Fortsetzungen. Darüber hinaus wurde die Zugänglichkeit dieser Schriften in privaten Sammlungen und öffentlichen Bibliotheken sowie ihre Vermittlung in Schulen und bei Reformations-jubiläenuntersucht und die Bedeutung der Verfasser der Chroniken als Multiplikatoren gezeigt. Die rund 80 Kurzbiographien geben zugleich Einblick in das Profil frühneuzeitlicher Geschichtsschreiber.
drucken