Autor/-in Stella Silberstein
Herausgeber/-in Ingeborg Hecht
Herausgeber/-in Kurt Kreiler

Hotel Excelsior
Tagebuch einer Spurensuche
276 Seiten
Broschur

ISBN 10: 3-937904-30-1
ISBN 13: 978-3-937904-30-6
14.80 €
2005
Artikel vergriffen


»Es gibt noch einen Grund, weshalb es mich so nach Nice zieht. Sollte mein Mann am Leben sein, dann werde ich nur dort von ihm hören, ihn wiedersehen.« Stella Silberstein

Stellas Mann, Arzt im »Hotel Excelsior«, hat zu viel gewusst. Die Nazis sprengen ihn in die Luft. Davon weiß Stella Silberstein nichts, als sie – nach ihrer Deportierung von Auschwitz nach Bergen Belsen – befreit wird. Ihr Tagebuch handelt von der Suche nach ihrem Mann, von Liebe, Wiederbegegnung und von ihrem Kampf, aus den Erinnerungen wieder ins Leben zu finden.


Von Dezember 1943 bis März 1944 ist Stella Silberstein »Gast« im »Excelsior« in Nizza, einem von den deutschen Besatzern vereinnahmten Hotel. Der Hotelchef ist Alois Brunner – oder genauer, SS-Obersturmbannführer Brunner –, verantwortlich für Massenmorde an Juden in Wien (1939–1941), in Griechenland (1943) und in Frankreich (1943–1944).

Um sich zu retten, macht Stella Silberstein sich nützlich, wischt das Treppengeländer und fegt die Flure. Ihr Mann, der Wiener Arzt Richard Borger, hat die Neuzugänge zu untersuchen und festzustellen, ob sie jüdisch rituell oder aus medizinischen Gründen beschnitten sind. Er kann vielen Männern das Leben retten. Eines Abends verschwindet Richard. Stella wird nach quälenden Verhören für den Folterkeller freigegeben, überlebt jedoch durch die Hilfe eines deutschen Bewachers. Im April wird sie nach Auschwitz deportiert, später nach Bergen-Belsen verlegt, wo sie am 15. April 1945 befreit wird.

Im Dezember 1945 reist Stella über Paris zurück nach Nizza, um Auskunft über Richard zu erhalten, und führt über ihre Begegnungen und Erlebnisse Tagebuch. Zahlreiche Rückblenden aus der Zeit der Emigration und des Lagers durchbrechen ihre aktuelle Schilderung und erzeugen eine irritierende Spannung.

»Das Tagebuch [zeugt] von menschlicher Wärme und Güte. Ähnlich wie Bernhard Schlinks Roman ›Der Vorleser‹ berührt und sensibilisiert es …«
Hamburger Abendblatt
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