Autor/-in Irene Schülert
Herausgeber/-in Geschichtswerkstatt Eimsbüttel

Man nimmt sich mit, wohin man geht.
Lebensgeschichten von Migranten in Hamburg
223 Seiten
19 Abb.
Broschur
Format: 14,6 x 20,8 cm

UVP
ISBN 10: 3-937904-39-5
ISBN 13: 978-3-937904-39-9
12.80 €

Artikel vergriffen


Um Blicke auf Hamburg durch fremde Augen geht es in den hier versammelten Geschichten von Einwanderern. Das Spektakuläre liegt im Unspektakulären – damit stehen die Lebensgeschichten der meisten Migranten quer zur öffentlichen Wahrnehmung und Darstellung.

In Hamburg lebt mehr als eine Viertelmillion Ausländer, annähernd 15 Prozent der Bevölkerung. Gleichwohl spielt der Alltag von »Fremden«, die hier oft schon seit Jahrzehnten wohnen und arbeiten oder bereits an der Elbe geboren wurden, im kollektiven Bewusstsein der Stadt eine untergeordnete Rolle. Für die Mehrheitsgesellschaft und die Medien werden Migranten bevorzugt zum Thema, wenn sie jung, unqualifiziert und gewalttätig sind, eine verhaltensauffällige, aber relativ kleine Gruppe. Wer kennt schon einen Albaner, der die norddeutsche Mentalität und seinen Schrebergarten schätzt, oder eine Türkin, die Erbsensuppe mit Würstchen liebt?

Keiner der hier vorgestellten Menschen wurde gebeten, nach Hamburg zu kommen. Für keinen wurde ein roter Teppich ausgerollt, niemand erhielt eine Green Card als qualifizierter Experte. Alle kamen aus persönlichen Gründen, auf der Suche nach Arbeit, einer sicheren Existenz oder in der Hoffnung, für die eigene Familie eine bessere Zukunft zu finden – »kleine Leute«, die nur selten Spuren hinterlassen.

Die Alltagsgeschichten in diesem Buch basieren auf lebensgeschichtlichen Interviews mit Einwanderern. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen, ihre Geschichte und Geschichten sind unverzichtbar, will man ihre Beweggründe, nach Deutschland zu kommen und hier zu bleiben, will man Integration verstehen.
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