Autor/-in Uwe Lohalm
Herausgeber/-in Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Völkische Wohlfahrtsdiktatur
Öffentliche Wohlfahrtspolitik im nationalsozialistischen Hamburg

Forum Zeitgeschichte, Bd. 21
624 Seiten
Hardcover
Format 16 x 24 cm
ISBN 10: 3-937904-95-6
ISBN 13: 978-3-937904-95-5
30.00 €
April 2010
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»Die Zeiten der liberalistischen Betrachtungsweise sind endgültig vorbei.« Oskar Martini, Präsident der Wohlfahrtsbehörde, 1933

Das Buch, das auf einer umfassenden Auswertung der archivalischen und gedruckten Quellen basiert, bietet erstmalig eine Gesamtdarstellung der Hamburger öffentlichen Wohlfahrtspolitik im »Dritten Reich«.


Es fragt nach der Bedeutung der Wohlfahrtspolitik für die nationalsozialistische Herrschaft und untersucht, in welchem Ausmaß Erb- und Rassenpolitik Denken und Handeln der Sozialverwaltung bestimmten. Es gewährt zugleich Einblicke in die Lebensverhältnisse der ärmsten Teile der Hamburger Bevölkerung.
Auch wird dargestellt, wie die Hamburger Sozialverwaltung versuchte, sich gegenüber den zentralen Machtansprüchen der Reichsleitung zu behaupten. Ins Blickfeld gerät dabei die Stellung des Reichsstatthalters und Gauleiters Karl Kaufmann, der stets bestrebt war, seine Machtposition im Rahmen des polykratischen Herrschaftssystems auszubauen. Das nationalsozialistische Hamburg, zuvor unter sozialdemokratischen geführten Senaten zu einer Wohlfahrtsstadt ausgestaltet, entwickelte sich mehr und mehr zum integralen Teil einer »völkischen Leistungsgemeinschaft«.

»Ein Standardwerk zur öffentlichen Wohlfahrtspflege [...], eine rundum empfehlenswerte Publikation, die einen wesentliche Fortschritt der historischen Sozialpolitikforschung bedeutet.«
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

»In welchem Maße sich […] gesellschaftliche Realität jenseits grundlegender Strukturveränderungen wandelte, hat Uwe Lohalm mit seiner Untersuchung der öffentlichen Wohlfahrtspolitik im nationalsozialistischen Hamburg gezeigt, die grundsätzliche Einsichten weit über den lokalen Gegenstand hinaus bereithält. Die insbesondere auf die umfangreichen Überlieferungen der städtischen Wohlfahrtsinstitutionen gestützte Studie fragt vor allem nach dem (veränderten) Agieren der Wohlfahrtsbehörden.«
J.Streuwer, AfS Archiv für Sozialgeschichte Bd. 53

»Uwe Lohalm, Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, hat am Beispiel der hanseatischen Fürsorgeverwaltung die bislang umfangreichste Untersuchung einer kommunalen Sozialverwaltung in der NS-Zeit vorgelegt. […] Seiner instruktiven Untersuchung sind neben vielen Lesern auch Forscher zu wünschen, die die vorliegenden Befunde mit eigenen Ergebnissen vergleichen.«
Sehepunkte
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