Herausgeber/-in Friedemann Hellwig, Frauke Steinhäuser, Alan Kramer, Petra Bopp

»Menschen, die plötzlich nicht mehr da waren«
Jüdisches Leben in Hamburg-Blankenese

Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen
784 Seiten
250 Abbildungen
ISBN 10: 3-96060-701-6
ISBN 13: 978-3-96060-701-4
38.00 €
November 2024
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Schon seit dem 19. Jahrhundert lebten viele Jüdinnen und Juden in dem idyllischen Strandort Blankenese. Sie kauften in der Bahnhofstraße ein, badeten in der Elbe, besuchten das Café Schuldt oder den Süllberg. Doch die Idylle trog. Schon 1930 gehörte das »Nizza an der Elbe« reichsweit zu den Hochburgen der NSDAP und nach der Machtübergabe 1933 änderte sich das Leben für die jüdische Bevölkerung schlagartig. »Die Juden haben unsere Aufforderung, Blankenese zu verlassen, immer noch nicht verstanden. Verschwindet!«, stand drohend auf einem Plakat.

Hach­scharah-Einrichtungen bereiteten junge Jüdinnen und Juden auf die Auswanderung nach Palästina vor. Doch dann begannen im Oktober 1941 die Deportationen, allein 34 Stolpersteine erinnern heute an die Ermordeten aus Blankenese.
Diese erste Gesamtdarstellung jüdischen Lebens in Blankenese beschreibt, wie sich der Alltag ab 1933 für die dort wohnenden Jüdinnen und Juden veränderte, wie sie bedroht und ausgeschlossen wurden, aber auch wie sie versuchten, sich selbst zu behaupten. Das Buch thematisiert zudem die verschiedenen Formen der Erinnerungskultur im Stadtteil und lässt heute im Stadtteil lebende Jüdinnen und Juden über ihre Erfahrungen mit aktuellem Antisemitismus sprechen.

Beiträge von Petra Bopp, Maike Bruhns, Gisela Dulon, Friedemann Hellwig, Margret Johannsen, Alan Kramer, Frank Omland, Lennart Onken, Sabine Rheinhold-Farenholtz, Bärbel Rose, Rolf Starck, Frauke Steinhäuser, Cornelia Strauss

»Zum jüdischen Leben in Blankenese bis zum Beginn der NS-Zeit gab es bisher keine Forschung. Mit dem Band ›Menschen, die plötzlichnicht mehr da waren‹, ein Kompendium über Juden und jüdsiches Leben, ist jetzt diese Lücke geschlossen.«
Wallos Kulturschock

»Aufschlussreiche Biografie über das Judentum in einem Stadtviertel ... enthält auch Biografien, Namenslisten, eine Chronologie der Geschehnisse und thematisiert den drastisch ansteigenden heutigen Antisemitismus.«
Chaverim Newsletter

»Die Verbindung von Biografien, geschichtlichen Analysen und visuellen Elementen macht das Buch zu einer ebenso berührenden wie lehrreichen Lektüre ... Die Autoren schaffen es dabei, ein lebendiges Bild dieser Zeit zu zeichnen, das die Integration der jüdischen Bevölkerung in die lokale Gesellschaft hervorhebt ... So liest sich das Buch trotz der oft schweren Thematik flüssig und ansprechend. Besonders die Einbindung von Biografien macht die historische Analyse greifbar. Man spürt, dass hinter jeder Zahl und jeder Statistik ein menschliches Schicksal steht. Die klare Struktur des Buches, die in Kapitel zu unterschiedlichen Themenbereichen unterteilt ist, erleichtert es dem Leser, sich in der Fülle der Informationen zurechtzufinden. Listen mit Namen, Chronologien und ein detailliertes Register machen das Werk zu einer wertvollen Ressource für Historiker, Schüler und andere Interessierte. Die visuelle Gestaltung des Buches ist ein weiterer Pluspunkt ... Für alle, die sich mit jüdischer Geschichte, Erinnerungskultur und der Aufarbeitung von Vergangenheit beschäftigen möchten, ist dieses Buch eine unverzichtbare Lektüre. Es fordert den Leser auf, innezuhalten und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir mit den Lehren der Geschichte umgehen wollen.«
Mediennerd.de
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