Autor/-in Michael Ahrens
Herausgeber/-in Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Die Briten in Hamburg
Besatzerleben 1945-1958

Forum Zeitgeschichte, Bd. 23
480 Seiten
28 Abbildungen
Hardcover
Format 17,4 x 24 cm
ISBN 10: 978-3-86218-009-7
ISBN 13: 978-3-86218-009-7
30.00 €
2. Auflage 2011
Artikel vergriffen


Dies ist die erste umfassende Studie, die Organisation und Alltag der britischen Besatzung und ihrer Protagonisten in Hamburg beschreibt sowie die britisch-deutsche Zusammenarbeit in einen Gesamtzusammenhang stellt.

Erstmals wird die innere Verfasstheit der Hamburger »britischen Gemeinde« in ihren Vorzügen, Konflikten und Problemen untersucht, u. a. die kaum erforschte erste Phase der Besatzung im Mai 1945, zu der vereinzelt Vergewaltigungen und Plünderungen durch britische Soldaten gehörten. Detailliert werden die britische Organisation und Infrastruktur wie Garnison, Wohnviertel, eigene Schulen und Buslinien, die »Operation Union«, in deren Zuge Frauen und Kinder nach Hamburg kamen, und das System der Klubs untersucht. Hinzu kommen Aspekte des Alltags- und Freizeitlebens der Besatzungsangehörigen wie das binationale Liebesleben und Kontakte in Klubs und Vereinen. Hamburg war aus britischer Sicht in vielerlei Hinsicht speziell: Keine deutsche Stadt wurde so stark von britischen (und amerikanischen) Bombern zerstört; die Stadt war Importhafen für alle britischen Güter und die größte der britischen Besatzungszone. Und der legendäre Soldatensender »British Forces Network« (BFN) versorgte von der Musikhalle aus die Besatzungszone mit Unterhaltung.

Dr. Michael Ahrens leitet die Unternehmenskommunikation von SAGA GWG. Zuvor war er Sprecher der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit. Der gelernte Schifffahrtskaufmann und Journalist arbeitete über zehn Jahre lang als Fernsehreporter für den NDR.

»Über die Nachkriegsjahre und die Rolle der Besatzungsmacht liegen zahlreiche Arbeiten vor. Jedoch fehlte bislang eine umfassende Untersuchung über die Organisationsstruktur und den Alltag der britischen Besatzung und die Zusammenarbeit mit den deutschen Instanzen, das ›Besatzerleben‹ eben … Wie die Briten den ersten Bürgermeister Rudolf Petersen und seinen Nachfolger Max Brauer sahen, schildert Michael Ahrens mit eindrucksvollen Passagen … Eine beispielhafte Tiefenschärfe bietet das Buch vor allem bei der Darstellung der ersten Wochen nach dem Einmarsch.«
Uwe Bahnsen, Die WELT

»Mit ›Die Briten in Hamburg‹ hat der Hamburger Journalist und Historiker Michael Ahrens eine umfassende und detailreiche Studie über die britische Besatzungsherrschaft in der Hansestadt vorgelegt. Ahrens beschränkt sich in der aus seiner Doktorarbeit hervorgegangenen Untersuchung dankenswerterweise nicht auf eine Darstellung der politischen, ökonomischen und militärischen Aspekte dieses Themas, sondern räumt auch dessen kultureller und sozialer Dimension breiten Raum ein. Hierdurch entsteht ein äußerst vielschichtiges und anschauliches Bild der britischen Besatzungspolitik in Hamburg, das nahezu alle Lebensbereiche abdeckt. Ahrens fügt der umfangreichen Literatur zu Teilbereichen der Besatzungspolitik nicht einfach nur einen weiteren Mosaikstein hinzu, sondern zeichnet ein breites, in dieser Form bislang fehlendes Panorama.«
Dominik Nagl, H-Soz-u-Kult

»Besatzung nicht aus Sicht der Bevölkerung, sondern aus Sicht der Besatzer – darum geht es im Buch des Hamburgers Michael Ahrens. Erstmals hat er jetzt am Beispiel Hamburgs die Strukturen des britischen Besatzerlebens rekonstruiert: ihre Probleme, genügend und geeignetes Personal zu finden, Wohnraum und Lebensmittelversorgung in einer völlig zerstörten Stadt zu organisieren, und nach der NS-Zeit neue politische Strukturen und eine demokratische Justiz aufzubauen.«
NDR, Kulturjournal

»In drei chronologisch angelegten Kapiteln entfaltet er vor dem Leser ein anschauliches Panorama des Alltagslebens britischer Militärs sowie ziviler Angehöriger der Militärregierung im besetzten Hamburg … ein facettenreiches Bild des Besatzungsalltags in der Hansestadt.«
Neue historische Literatur
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